Dass der Sonderzug nach Augsburg extrem gut lief, das wissen wir, und das wisst ihr auch. Sei es aufgrund der Spielverlegung für unsere Verspätung (danke, AEV!), sei es durch ein durchweg friedliches Resümee, dadurch dass wir eine Menge Spaß hatten in Zug und Gästeblock, oder sei es aufgrund der 3 Punkte, die die Adler souverän mitgenommen haben und sich sogar noch mal separat von den Fans verabschiedeten. Dass der Zug aber so gut lief, dass zwei Fans der Heimmannschaft die Rückreise mit antreten – das ist neu. Aber so ist es passiert, wenn auch etwas unfreiwillig.

Augsburgerinnen im Adler-Sonderzug

Womöglich habt ihr die beiden sogar auf der Rückfahrt im Zug getroffen: Simone und Katharina waren während dem Spiel noch auf der anderen, gefährlichen Seite der Blocksperrung, im Bereich der Augsburger Panther. Sie haben dort das Spiel verfolgt, fanden den Auswärtssieg jetzt nicht ganz so cool wie wir, und sind nach dem Spiel dann an den Augsburger Hauptbahnhof gelaufen. Ziel: Buchloe. Der Ort, knapp unter einer halben Stunde per Regionalbahn, liegt südlich von Augsburg. Da die beiden am Hauptbahnhof noch etwas Zeit hatten, und eine Menge von Adlerfans auf die Abfahrt warteten, inspizierten sie erst die Fans, dann den Zug, und stiegen – begeistert von der “Bar im Zug” – auf ein schnelles Getränk kurz ein. Das Kurz war jedoch nicht kurz genug, denn noch bevor sie wieder am Ausgang waren, fuhr der Zug auch schon los. Nachdem erst noch die Möglichkeit angeboten wurde, den Zug zu stoppen und ein paar hundert Meter entfernt auszusteigen, lautete ihr Motto “Man soll die Fest feiern, wie sie fallen”, und sie beschlossen am nächsten Halt auszusteigen. Mannheim. Laut eigener Aussage verlief die Fahrt unerwartet schnell, da sie schnell neue Bekanntschaften schlossen, mit denen sie sogar anschließend in der Stadt noch das Irish Pub unsicher machten – bis es Montagsmorgens um 7 Uhr wieder zurück nach Augsburg ging. Und scheinbar hätte der Abend für die beiden nicht besser enden können, denn noch während sie im Zug sind posten sie bei Facebook:

  • “Eig unfreiwillige (weil falsch eingestiegen), aber beste Reise mit 1000 Adler Mannheim Fans im Sonderzug nach Mannheim… :D”
  • “Sonderzug vom Eishockey aufm Weg nach Mannheim… Sch…, war wohl doch nicht der Zug nach Buchloe. Aber dafür gibts eine schöne Bar. 😉 Verrückt!”
  • “MANNHEIMER=BESCHDE WIR BLEIBEN GLEI HIER! Wo gibts schon nen Zug mit 4!!!! BARS, beschde Stimmung ever!”
  • “Kommentar vom Fanaufbetragten von den Adlern Mannheim: Okay, ihr seid nicht die ersten in meiner Auswärtsahr-karriere. Einer hatte sich vor 10 Jahren au im falschen Zug verirrt, ist mitgefahren und seit 9 Jahren lebt er jetzt in Mannheim.”
  • “Selten hat deutsche Bahn fahren soviel Spaß gemacht.”
  • “Dank an die super Adlerfans, die extra ne Durchsage im Zug machten: “Adlerfans aufgepasst, hier sind zwei Augsburgerinnen in den falschen Zug eingestiegen und fahren jetzt mit uns mit nach Mannheim. Wenn ihr die zwei seht, nehmt sie mit an die Bar. 😀 😀 :D”
  • “Man muss die Feste feiern wie sie fallen! 😀 Manchmal auch im (falschen) Eishockey-Sonderzug mit 1000 Mannheimer! Erster und einziger Halt: Mannheim HBF! Atemlos und feierwütig durch Deutschland! 😀 Beste Aktion ever!”
  • “Hätte NIE gedacht, dass deutsche Bahn fahren SOOOOO Spass machen kann!”

Wir möchten die Geschichte deshalb posten, weil es ein Spiegelbild für die Fangemeinschaft im deutschen Eishockey ist, und so konträr zu der umstrittenen Fantrennung vorab. Während dem Spiel gegeneinander singen und gerne auch beschimpfen, und nach dem Spiel auf Augenhöhe miteinander umgehen und vielleicht sogar miteinander feiern. Sowas gibt es nur hier. Wir freuen uns über solche Geschichten, und hören gerne mehr davon. Verrückt, ungewöhnlich, und typisch Adlerfans.

 

Die "blinden Passagiere" bedanken sich bei den Adlerfans bei Facebook

Die “blinden Passagiere” bedanken sich bei den Adlerfans bei Facebook: “Eine der besten Zugfahrten (wenn auch eig unfreiwillig)! Ihr seid die besten!”
Facebook: Link zum Posting

Danke, gleichfalls! Und natürlich seid ihr, Simone und Katharina, herzlich eingeladen in die SAP Arena zu kommen. Und das muss nicht der Gästeblock sein.